Gitarren
Die Qual der Wahl: Klassik-Western-Nylon-Stahl?
Oft stehen Gitarrenstarter ratlos vor dem Problem, welche Gitarre wohl die richtige ist. Soll sie Stahlsaiten haben oder nicht und wenn nicht, was dann?
Zuerst unterscheidet man zwischen:
- Akustikgitarre (ohne Strom)
- E-Gitarre (mit Strom)
Die meisten Anfänger suchen in der Regel eine Akustikgitarre.
Bei den Akustikgitarren gibt es zwei Grundmodelle, nämlich die:
- Klassische Gitarre
- Westerngitarre
Klassische Gitarre
Andere häufige Bezeichnungen sind:
- Konzertgitarre
- Spanische Gitarre
- Normale Gitarre
Die Klassische Gitarre ist mit 6 Nylonsaiten bespannt. Die drei Bass-Saiten sind mit Silberdraht umwickelt, haben aber einen Nylonkern. Die Klassische Gitarre hat ein etwas breiteres Griffbrett und einen etwas kleines Korpus. Die Klassische Gitarre ist die optimale Wahl für jeden Anfänger, der noch keine festen Pläne hinsichtlich der Musikrichtung hat und einfach erst mal loslegen will. Man kann sie zur Lied-Begleitung einsetzen, genau so wie für Klassik und Flamenco. Der breitere Hals macht so manche engen Griffe leichter und die Nylonsaiten schonen zudem die Finger.
Westerngitarre
oft auch Schlaggitarre, Dreadnought- oder Acoustic-Gitarre genannt, hat eine Bespannung mit Stahlsaiten. Der Klang ist silbriger, lauter und durchsetzungsfähiger als bei Nylonsaiten. Stahlsaiten lassen sich deutlich schwerer herunterdrücken, was gerade ein Anfänger nur zu schnell schmerzhaft merken wird. Sie eignet sich hervorragend zur Liedbegleitung sowie für Pop und Countrystücke und wird meist mit einem Plektrum gespielt. Zum Schutz der Decke ist deshalb ein Schlagschutz auf den Korpus aufgeklebt. Der Korpus ist etwas größer, der Hals aber schmaler, so dass Barrégriffe etwas leichter fallen, als bei einer Klassischen Gitarre. Durch das Spielen auf Stahlsaiten mit Plektrum und wegen des schmalen Halses ist die Westerngitarre der E-Gitarre vom Spielgefühl ähnlicher als der Klassischen Gitarre. Ein Anfänger sollte Klang und Greifbarkeit gut abwägen.
Westerngitarre mit eingebautem Tonabnehmer
Westerngitarren mit eingebautem Tonabnehmer sind für Spieler, die Ihr Instrument z.B. auf der Bühne verstärken möchten. Solch ein Tonabnehmer lässt sich auch nachträglich in eine Gitarre einbauen. Bitte fragen Sie uns einfach. Bitte nicht verwechseln mit der Bezeichnung Halbakustik-Gitarre, denn das ist eine spezielle Variante der E-Gitarre aber keine Westerngitarre mit Tonabnehmer!
Gitarren für Kinder
Für Kinder gibt es verschiedene kleinere Gitarrenmodelle. Das sind üblicherweise Konzertgitarren mit Nylonsaiten. Die Angabe der Größe erfolgt in Bruchteilen einer normalen 4/4 Gitarre. Entscheidender als das Alter des Kindes ist letztendlich die Größe der Hände, die Größe des Kindes insgesamt sowie die Armlänge. Für Kinder gibt es verschiedene kleinere Gitarrenmodelle. Das sind üblicherweise Konzertgitarren mit Nylonsaiten. Die Angabe der Größe erfolgt in Bruchteilen einer normalen 4/4 Gitarre.
Gitarren- größen | Größe des Kindes | Alter des Kindes | Mensur |
1/4 | bis etwa 1,10m | 4 bis 7 Jahre | 44cm |
1/2 | 1,10 bis 1,30m | 7 bis 9 Jahre | 53cm |
3/4 | 1,20 bis 1,40m | 9 bis 11 Jahre | 57cm |
7/8 | 1,30 bis 1,50m | 10 bis 13 Jahre | 62cm |
4/4 | Normale Gitarre | ©AKI LMK |
Tipps:
- Am besten probiert man die einzelnen Größen aus.
- Wir sind Ihnen gerne dabei behilflich, die richtige Gitarre auszuwählen.
- Auch der Gitarrenlehrer wird Ihnen sicher gerne einige wertvolle Tipps geben.
- Die Stimmung der Gitarren bei all diesen Größen ist identisch.
Preisklassen und Qualitätsmerkmale von Gitarren
Grundsätzlich haben Klassische und Westerngitarren die gleichen Qualitätsmerkmale und leider gilt: Je teurer, desto schöner im Klang, denn dieser hängt direkt von der verwendeten Holzqualität ab, und besseres Tonholz ist eben teurer als durchschnittliches. Was man braucht, nutzt und haben möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden und am einfachsten ist es, wenn man bei uns in Ruhe alles einmal ausprobiert oder sich vorspielen lässt. Um die Unterschiede zu hören, muss man absolut kein Fachmann sein. Es gibt Gitarren, die klingen weicher, andere wiederum brillanter oder heller. Das ist modell- und firmenabhängig und reine Geschmacksache, aber auch abhängig von der Musikrichtung die man spielen möchte.
- Massiv: Als grundlegendes Qualitätsmerkmal gilt, ob die Decke der Gitarre massiv ist oder aus Sperrholz besteht. Eine massive Decke überträgt den Ton besser und ist bei teureren Gitarren Standard. Bei sehr hochwertigen und teuren Gitarren können auch Boden und Zargen massiv gebaut sein. Einsteiger-Instrumente bis ca. 150 € haben in der Regel gesperrte Decken, was nicht bedeutet, dass diese Instrumente schlecht klingen, wohl aber etwas weniger ausgewogen und voluminös. In der Regel ist ein Instrument mit gesperrter Decke für einen Anfänger absolut in Ordnung.
- Fichte oder Zeder: Bei Konzertgitarren wird für die Decke Zedern- oder Fichtenholz verwendet. Das ist keine Frage der Qualität sondern des individuellen Geschmacks.
- Saitenlage und gerader Hals: Entscheidend für ein angenehmes, unproblematisches Greifen auf der Gitarre ist die Saitenlage; das ist der Abstand der Saiten zu den Bünden (den kleinen Messigstäbchen) des Griffbretts. Ist der Abstand zu hoch, fällt das Greifen sehr schwer. Ist er zu niedrig, schnarren die Saiten. Im schlimmsten Fall ist der Hals krumm. Dann hat man im oberen Bereich Griffprobleme wegen der hohen Saitenlage und unten schnarren die Saiten, weil kein Raum mehr zum Schwingen vorhanden. Die Gitarre ist dann unbrauchbar. Die Saitenlage ist eine individuelle Geschmacksache und vom Spielstil und der Musikrichtung des Gitarristen abhängig. Auch die Art der Saiten hat Bedeutung. Beispiel: Weiche Saiten schwingen stärker aus. Die Saitenlage muss dann etwas höher sein.
- Klangvolumen: Je hochwertiger eine Gitarre ist, desto so voller, voluminöser und ausgewogener klingt das Instrument. Auch der Nachklang ist länger und die Ansprache wird direkter.
- Bundreinheit: Eine Gitarre muß bundrein sein, das heißt, beim Greifen an einem Bund muss die Tonhöhe korrekt sein, insbesondere beim Vergleich mit den Leersaiten.
Selbstverständlich sind unsere Gitarren alle eingestellt. Individuelle Sonderwünsche erfüllt Ihnen unsere Werkstatt gerne nach dem Kauf kostenlos.
Ukulelen
Die Ukulele (hüpfender Floh) kam Ende des 19. Jahrhunderts in Hawaii auf. Sie sieht auf den ersten Blick aus wie eine ganz kleine Gitarre. Allerdings hat sie nur vier Saiten und auch die Stimmung unterscheidet sich von der Gitarre und somit auch alle Griffe. Man schlägt sie üblicherweise mit einem Plektrum an.
Zwei Stimmungen sind geläufig:
- a1 – d1 – fis1 – h1
- g1 – c – e – a1
Jawohl, die zweite Saite von links ist tiefer als die erste, und das ist richtig so!
Neue Saiten
In regelmäßigen Abständen, in etwa ein- bis zwei mal pro Jahr, sollte man seiner Gitarre neue Saiten gönnen. Mehr lesen …
Stimmen der Gitarre
Irgendwann kommt der Punkt, da ist es nicht mehr zu ignorieren. Die Gitarre ist übel verstimmt und man weiß nicht worüber. Hier ein paar Tipps, um die Gitarre wieder in Stimmung zu versetzen. mehr lesen …